Windpocken Ursachen

Windpocken – eine Kinderkrankheit mit Langzeitwirkung

Die Windpocken (Varizellen) sind eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) hervorgerufen wird. Betroffen sind nicht immunisierte Personen, in der Regel ca. 75 Prozent der Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter. Die Windpocken sind eine hoch infektiöse Erkrankung, die in der Regel einen gutartigem Verlauf nimmt und eine lebenslange Immunität hinterlässt. Über 90 Prozent der Erwachsenen besitzen Antikörper gegen das Virus. Das VZV gehört zur Familie der Herpesviren (Herpesviridae). Das Varizella-Zoster-Virus ist ein DNA-Virus mit einer doppelsträngigen Erbsubstanz, die sich in einer Eiweißhülle befindet.

Windpocken oder Gürtelrose – je nach Immunitätslage

Windpocken stellen mit der Varizella-Zoster-Virus-Erstinfektion „Nicht-Immuner“ eine Kinderkrankheit dar. Den Herpes Zoster (Gürtelrose) kann man als endogenes Rezidiv einer überstandenen Infektion mit Varizellen betrachten. Das Varizella-Zoster-Virus schlummert über Jahre in den Ansammlungen von Nervenzellen. Die Gürtelrose tritt zu 50 Prozent nach dem 45. Lebensjahr bei Personen auf, die bereits eine gewisse Immunität gegen Windpocken besitzen.

Hohes Ansteckungsrisiko, aber kaum Folgeschäden

Der Varizella-Zoster-Virus wird im allgemeinen durch Tröpfcheninfektion übertragen. Nach Husten und Niesen sowie beim Sprechen gelangt der Erreger durch die Luft in die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raumes. Dort vermehrt sich das Virus, bevor es über die Lymphbahn in den Blutstrom gelangt. Eine Häufung dieser Erkrankung tritt im Winter und Frühjahr auf. Eine weitere Übertragungsmöglichkeit ist die Schmierinfektion. Dabei wird der infektiöse Inhalt der Bläschen verteilt. Das VZV ist nicht widerstandsfähig und nach ca. zehn Minuten außerhalb des Körpers nicht mehr infektiös. Damit wird eine Übertragung durch Gegenstände unwahrscheinlich. An Windpocken erkrankte Personen sollten sich von anderen, für die Zeit der Ansteckungsgefahr von ca. sieben bis zehn Tagen, fern halten. Personen mit Immunschwäche können sich innerhalb von zehn Minuten infizieren. In seltenen Fällen kann das VZV in der Schwangeschaft auf den Embryo übertragen werden und diesen schädigen.

Kinder mit Schutzimpfung vor Windpocken verschonen

Die Windpocken sind schon in den zwei Tagen, bevor auf der Haut glasige Bläschen mit rotem Rand sichtbar werden, infektiös. Wenn nach fünf bis zehn Tagen die Bläschen verkrustet sind, besteht keine Gefahr mehr, sich an zu stecken. Die Inkubationszeit, die Zeit von der Infektion bis zu den Symptomen, beträgt bei Windpocken in der Regel 14- 21 Tage. Windpocken breiten sich sehr schnell, in wenigen Stunden, über den gesamten Körper aus. Diese Erkrankung kann bei Kindern einen heftigen Verlauf nehmen und diese sehr mitnehmen. Daher ist eine Schutzimpfung gegen Windpocken zu empfehlen, gegebenenfalls mit einem Kombinationsimpfstoff, der auch gegen Masern, Mumps und Röteln wirksam ist.

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