Therapie von Windpocken

Die Therapie von Windpocken beschränkt sich auf eine symptomatische Behandlung. Das bedeutet, dass die Virusinfektion nicht bekämpft, sondern nur gelindert werden kann. Gelindert wird dabei der bestehende Juckreiz und das Ziel besteht außerdem darin, eine zusätzliche bakterielle Infektion zu verhindern. Den Juckreiz kann man zum Bespiel lindern, indem feuchte Kompressen auf die getroffenen Hautstellen aufgelegt werden. Medikamente, die den Juckreiz stillen, sind z.B. auch Antihistaminika. Bisher hat es sich ebenso als hilfreich erwiesen, wenn adstringierende Emulsionen aufgetragen werden. Es ist zusätzlich ratsam, wenn die Fingernägel des Kindes möglichst kurz geschnitten werden, damit wird die Gefahr einer Superinfektion erheblich vermindert. Denn mit den Fingernägeln kratzt sich das Kind die Pocken auf und es kann so Schmutz in die offenen Pusteln geraten – die Voraussetzung für eine Superinfektion. Bestehendes Fieber kann ebenfalls mit bestimmten Medikamenten behandelt werden, z.B. Paracetamol. Bei Kindern unter 14 Jahren darf bei Fieber allerdings keine Acetylsalicylsäure verwendet werden. Wird solch ein Medikament während der Windpockenerkrankung eingenommen, kann es zu dem sogenannten Reye-Syndrom kommen. Dieses schwere Krankheitsbild kann Erbrechen mit sich bringen, sowie Verwirrtheit, Krampfanfälle und im schlimmsten Fall sogar zum Koma führen.

Wirksame Medikamente

Wenn ein betroffener Patient ein schwaches Immunsystem hat, kann er schon früh mit dem virushemmenden Aciclovir behandelt werden. Dabei werden jedoch keine Viren abgetötet, es verhindert lediglich das Auftreten von neuen Viren. Außerdem ist das oben genannte Medikament nur wirksam, wenn es innerhalb von 24 Stunden eingenommen wird. Danach hat es keine Wirkung mehr bzw. nur eine ganz geringe.
Die vorhandenen Pusteln sollten gut ausheilen. Sogenannte Zinkschüttelmixturen werden nicht mehr empfohlen, da sie wiederum eine bakterielle Superinfektion hervorrufen können. Vor der Benutzung von Salben wird auch gewarnt, da sie relativ luftdicht sind und auf den betroffenen Hautstellen einen guten Nährboden für weitere bakterielle Infektionen bilden können.

Natürlich ist jede Vorbeugung besser als eine Therapie, daher sollte man darauf acht geben, dass man nicht mit infizierten Personen in Kontakt kommt und seine Kinder zum Beispiel nicht in den Kindergarten schickt, wenn dort die Windpocken ausgebrochen sind.

Mehr zum Thema