Windpocken Definition

Windpocken – Varizella-Zoster-Virus

Windpocken werden auch Wasserpocken oder „Spitze Blattern“ bezeichnet und sind vorrangig als Kinderkrankheit bekannt. Meist ist der Krankheitsverlauf bei Kindern gutartig. Außer den roten Flecken und dem unangenehmen Jucken oder auch Kopf- und Gliederschmerzen in der akuten Phase, bleiben die meisten Kinder von Folgeerkrankungen und Spätfolgen verschont. Wenn Erwachsene von Windpocken befallen werden, kann dies schon mit erheblich mehr Komplikationen verbunden sein. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission sich und seine Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen.

Was genau sind Windpocken?

Die Erkrankung, welche wir als Windpocken bezeichnen, wird durch einen Virus ausgelöst, den Varizella-Zoster-Virus. Dieser Virus ist genau auf den menschlichen Körper abgestimmt, weshalb auch ausschließlich Menschen für diesen Virus als Wirt in Frage kommen. Das Varizella-Zoster-Virus, welches der Erreger für Windpocken ist, ist ein DNA-Virus. Es gehört zu der Familie der Herpesviridae. Diese Viren zählen zu den Komplexesten. Während der erkrankte Mensch unter den für Windpocken typischen Bläschen leidet, welche unangenehm jucken und schmerzen, verbreitet sich dieses Virus in dem Körper des Betroffenen und bindet sich wie ein Ring um die Nervenzellen im Gehirn. Durch das Einatmen der Viren kommen sie über die Lymphknoten im Rachenraum in die Blutbahn. Über die Blutbahn gelangen die Zellen in das Gehirn und an die Nervenzellen. Die Windpocken sind eine Reaktion der Haut, ähnlich wie bei einem Ausschlag. Dies geschieht, da der Virus auch die Zellen der Oberhaut angreift bei seiner „Reise“. Während die sichtbaren Windpocken nach einiger Zeit abheilen, verbleibt das Virus ein leben lang im menschlichen Körper. Die Windpocken sind nur eine sogenannte Ersterkrankung nach der Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus. Deshalb ist nicht möglich, dass ein einmal erkrankter Mensch noch ein zweites Mal Windpocken bekommen wird. Allerdings ist das Virus auch Auslöser für die Gürtelrose, als sogenannte Zweiterkrankung. Die Varizella-Zoster-Viren, und damit auch die Windpocken, sind hoch ansteckend. Daher kommt auch der Name Windpocken. Selbst ohne direkten Kontakt zu einem Erkrankten besteht die Gefahr, sich anzustecken. Sozusagen durch den Wind, denn sie liegen in der Luft. Die Bezeichnung Pocken ist optisch richtig, denn die kleinen Bläschen am ganzen Körper sehen tatsächlich wie kleine Pocken aus. Allerdings ist diese Bezeichnung aus medizinischer Sicht falsch. Für die Pockenerkrankung sind andere Viren verantwortlich, als für die Windpocken.

Mehr zum Thema