Bluterkrankheit

Die Bluterkrankheit gehört zu den häufigsten Erbkrankheiten überhaupt, es handelt sich um eine Form der Blutgerinnungsstörung. Statistiken haben ergeben, dass allein Deutschland 6000 Menschen unter der Bluterkrankheiten leiden, prozentual gesehen sind mehr als 90 Prozent der erkrankten Personen männlich. Ausgelöst wird die Erbkrankheit durch ein verändertes X-Chromosom, bei Frauen kann dieses Chromosom jedoch durch das zweite X-Chromosom ausgeglichen werden, bei Männern nicht. Da jedoch bei der Fortpflanzung die Frau für die Weitergabe des X-Chromosoms verantwortlich ist, wird von ihnen das defekte Chromosom weiter gegeben, sie sind die Träger der Krankheit.

Bluterkrankheit leichte und schwere Fälle

Es wird bei der Bluterkrankheit in leichte und schwere Fälle unterschieden, Menschen mit einem hochgradigen Mangel an Gerinnungsfaktoren können durch die Krankheit bereits bei kleinsten Verletzungen in Lebensgefahr geraten. Schwierigkeiten bringen Operationen und Behandlungen der Zähne mit sich, die Blutung ist bei Blutern nur sehr schwer zu stillen und es besteht die Gefahr von Einblutungen ins Gewebe nach innen. Um überhaupt Operationen und Eingriffe bei Blutern durchführen zu können, muss vorher eine Gerinnungshilfe gegeben werden. Kinder bekommen dieses Gerinnungsmittel durchgehend, denn gerade in Kindergarten und Schule drohen Verletzungsrisiken, die durch starke Blutungen dann zur Lebensgefahr werden können. Gewonnen werden können Gerinnungsfaktoren aus Spenderblut mit der gleichen Blutgruppe oder es gibt die Möglichkeit auch gentechnische Substanzen herzustellen. Die Gefahr einer Virusübertragung bei Gerinnungsfaktoren aus Spenderblut ist nahezu gebannt, da die Partikel vor ihrer Verabreichung sterilisiert und gefriergetrocknet werden. Bei der Anwendung von künstlichen Faktoren besteht keinerlei Gefahr und der Patient verspürt keine Nebenwirkungen. Ohne die Gabe von Gerinnungsfaktoren kann eine Operation bereits bei der leichten Form der Bluterkrankheit lebensbedrohlich werden, da starke Blutungen auftreten können, die spontan nicht immer zu stillen sind. Auch bei Kindern kann ein Sturz mit dem Fahrrad beispielsweise lebensgefährlich werden, daher muss die Gabe von Gerinnungsfaktoren immer vom Arzt überwacht werden und regelmäßig durchgeführt werden.

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