Röteln Ursachen
Röteln sind eine Virusinfektion mit weltweiter Verbreitung. Wegen ihrer hohen Ansteckungsfähigkeit treten 80 bis 90 Prozent der Röteln-Erkrankungen bereits im Kindesalter auf. Obwohl Röteln, wie Masern und Mumps, zu den Kinderkrankheiten zählen, können sie auch bei Erwachsenen auftreten. Die Gattung Rubellavirus oder synonym Röteln-Virus genannt, gehört zur Familie der Togaviren (Togaviridae). Das Rubellavirus besitzt als Erbmaterial eine RNA (Ribonucleinsäure, engl. ribonucleic acid RNA). Im Gegensatz zur Doppelhelix der DNA, dem Erbmaterial des Menschen, besitzt die RNA des Rötelvirus nur einen Einzelstrang mit fünfzehn Genen. Diese Viren besitzen ein kubische Form und eine Hülle. Das Röteln auslösende Rubellavirus ist ein, für den Menschen, relevanter Krankheitserreger. Röteln zählen generell zu den harmlosen Virusinfektionen, bei denen Komplikationen bei Kindern und Erwachsenen selten sind – mit einer kritischen Ausnahme. Eine Infektion mit dem Rötelvirus in der frühen Schwangerschaft kann den Embryo in seiner Entwicklung beeinträchtigen, zu Organschäden und Missbildungen führen (Röteln-Embryopathie).
Röteln – ein vom direkten Kontakt unabhängiger Übertragungsweg
Die Übertragung kann ohne direkten Kontakt, durch eine Tröpfcheninfektion, erfolgen. Bei dieser aerogenen Infektion gelangt der Virus aus den Sekreten der Atemwege über Speicheltröpfchen in die Luft. Er kann eingeatmet und über die Schleimhäute in den Organismus gelangen. Die Röteln auslösenden Viren sind außerhalb des Körpers nicht lange überlebensfähig. Der virale Erreger kann beim Küssen übertragen werden. Auch gemeinsam verwendetes Geschirr und Besteck können die Ursache für eine Infektion darstellen. Ein Übertragungsweg, mit kritischen Folgen für den Embryo, ist eine Ansteckung in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen, wenn die Röteln-Viren über die Planzenta auf den Fötus übertragen werden. Um dies zu vermeiden, ist zur Prophylaxe eine Schutzimpfung für Mädchen bis zur Pubertät zu empfehlen.
Lebenslange Immunität gegen Röteln
Auch heute besteht noch ein zu beachtendes Ansteckungsrisiko. Dass diese Infektion hochansteckend ist, zeigt die hohe Infektionsrate. Die Infektionsrate, das heißt, die Wahrscheinlichkeit der Virusübertragung durch eine infizierte oder bereits erkrankte Person, liegt bei 20 bis 70 Prozent. Die Erkrankung wird an dem für Röteln typischen roten Hautauschlag (Exanthem) erkennbar, während die Ansteckung bereits eine Woche davor oder danach erfolgen kann. Wer jedoch einmal an Röteln hatte, ist lebenslang immun und gegen eine erneute Erkrankung mit Röteln gefeit.